Das Rindenhüttli auf dem "Zwerg Bartli"-Weg

Braunwald: „Zwerg Bartli“-Weg

Kinder, Kinder… Ein Weg, eigens für Kinder, der es in sich hat, das ist der “Zwerg Bartli”-Weg in Braunwald. Eines vorweg, der Weg ist schön, aber lang. Sehr lang. Aber von vorne. Die Wanderung wurde kurzfristig geplant und durchgezogen. Es sollte extra eine Wanderung für die Kinder sein, also durchaus etwas “Action” für Kinder enthalten. Der “Zwerg Bartli”-Weg in Braunwald schien passend und mit dem ÖV schnell erreichbar. Zudem Standseilbahn und Sesselbahn fahren, unterwegs Würste über dem Feuer braten – ideal für die kleinen Wandervögel.

Region: Glarus; Braunwald
Tour Datum: Spätsommer 2008
Wandern Schwierigkeit: T2 – Bergwandern (siehe » Alpinwanderskala)
Wegpunkte: » Braunwald, Gumen, Grotzenbüel, Braunwald
Karten: Landeskarte 1:25 000, Blatt 1173 Linthal; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte
Zeitbedarf: ca. 5 – 6 Stunden, inkl. Bahn, Mittagessen, Stundenrast etc.
Aufstieg: kein nennenswerter Aufstieg (Gondelbahn…)
Abstieg: 305 Höhenmeter, nur am Anfang steil, danach langsam abfallend
Für Kinder: Standseilbahn, Gondelbahn Gummen, Zwergenweg
Restaurants: Gummen, Grotzenbüehl, diverse in Braunwald
ÖV-Anbindung: SBB Bahhof Linthal

Auf in den “Zigerschlitz”

Und so zogen wir los. Vom Zürcher Unterland direkt in den “Zigerschlitz”. Etwas respektlos, ist doch der Ziger, erstens etwas feines und das Glarnerland zweitens ein tolles Wandergebiet. Von Zürichs Hauptbahnhof fährt der Glarnersprinter direkt nach Linthal. Ein echter Wander-Pendel-Zug! Der Anschluss nach Braunwald klappt auch und so sind wir nach nur etwa 90 Minuten bereits am Wandern. Von der Bergstation in Braunwald sind es ein paar Minuten zur Seilbahn auf den Gummen. Ideal zum warm werden. Vorbei an der, bei unserem Besuch, in Revision befindlichen Grotzenbühl-Seilbahn, geht es gut beschildert quer durch Braunwald. Ein schönes Flecken Erde – autofrei. Die Sesselbahn aus meiner Kindheit ist inzwischen eine Gondelbahn, aber das tut der Freude der Kinder keinen Abbruch. Gemütlich schaukelt die Kabine den Berg hinauf, inzwischen erzähle ich den Kindern die Geschichte des Zwerges Baartli. Die Geschichte und ein kleiner Führer gibts online auf braunwald.ch (siehe Links) und in den Stationen der Braunwaldbahn.

Das Schloss

Kurz das Panorama geniesen und los gehts. Gemütlich den Berg hinab, auf zum ersten Posten des Zwergenweges – dem Zwergenschloss. Schon von weitem ist die Fahne zu sehen, die Kinder sind nicht mehr zu halten und auch der Vater ist begeistert. Quer durch grosse Felsen zwängt sich ein schmaler Pfad zum Schloss. Da müssen Treppen erklommen und schmale Brücken passiert werden und manche Spalten sind für mich und den Rucksack zu schmal. Wunderbar. Das Schloss selbst ist eine Höhle, mit Thron. Ausserhalb der Höhle gibt es einen Rastplatz. Für das Mittagessen ist es noch zu früh, aber eine kleine Pause liegt drin.

Höhle und Rindenhüttli

Die Freude auf die nächste Station, die Zwergenhöhle ist gross. Nach einer Stunde ist endlich die Abzweigung zur Höhle gefunden, aber oh Weh! Der Weg führt wieder den Berg hinauf. Nach fünf Minuten Berglauf streiken die Kinder. Wir verzichten auf die Höhle, machen kehrt und wandern zum “Rindenhüttli”. Das ist nicht mehr weit und dort wartet auch eine Feuerstelle. Als wir ankommen, lodert bereits ein grosses Feuer und wir können uns bequem hinzu setzen.

Zauberwald

Wer will, kann die Wanderung hier abkürzen. 10 Minuten sind es zur Bergstation der Seilbahn Grotzenbühl. Wie schon geschrieben, war die Seilbahn bei unserem Besuch in Revision, also mussten wir zu Fuss weiter. Dem Vater und einem Kind war’s wohl, dem zweiten weniger. Vom Grotzenbühl aus könnte man bequem in etwa 1 1/2 Stunden nach Braunwald absteigen, verpasst dann aber sämtliche weiteren Zwergenweg-Stationen. Also kurze Beratung und der Entscheid ist – wir folgen dem Zwergenweg. Der nun folgende Zauberwald verdient seinen Namen zu Recht. Der Wald ist dunkel und wirkt verwunschen. Das Dickicht erinnert an einen Dschungel. Angenehme Kühle empfängt den Wanderer – herrlich, dass es solche Wälder noch gibt. Hier gefällt es beiden Kindern. Immer wieder gibt es Tiere, Pflanzen und merkwürdige Steine sowie geschnitzte Waldgeister zu sehen. Anstelle der angegebenen 50 Minuten haben wir gut 1 1/2 Stunden gebraucht, aber der Weg ist das Ziel und Zeiten nicht wichtig. In dem Wald würde es mich nicht wundern, plötzlich einem leibhaftigen Zwerg gegenüber zu stehen. Die Fantasie der Kinder wird jedenfalls ungemein angeregt. Der weiche Boden ist sehr angenehm zum Gehen.

Brummbachfall

Nach dem Wald kommt schon bald eine weitere Station, “Tiidis Hüüsli”. Nicht weit entfernt und unbedingt empfehlenswert ist der Brummbachfall. Der weitere Weg nach Braunwald verläuft ruhig und gemütlich. Es dauert aber eine gute Stunde bis zurück zur Standseilbahn. Und da es auf diesem Weg keine weiteren Stationen mehr hat, muss ich mir immer wieder Ablenkungen für die Kinder einfallen lassen.

Fazit: Der Weg ist schön. Die Landschaft sehenswert und der Weg gut ausgebaut. Die Stationen Zwergenschloss, Rindenhüttli, Zauberwald und Brummbachfall sind absolut sehenswert und ein Höhepunkt für Kinder. Aber vom Wasserfall zurück nach Braunwald fehlen Zwischenstationen. Man könnte, wie schon erwähnt, die Wanderung abkürzen und nach dem Rindenhüttli über das Grotzenbühl nach Braunwald absteigen. Das ist eine gute Stunde kürzer, hat aber keine “Sehenswürdigkeiten” für Kinder unterwegs. Die Wanderung ist für kleine Kinder ungeeignet. Für diese Wanderung sollten Kinder gute 3 bis 4 Stunden laufen können.

Links:

SBB-Fahrplan:

SBB|CFF|FFS

Fahrplan


Nach:
Braunwald
Datum: 23.01.12
Zeit: Abfahrt
Ankunft

Bahnverkehrsinformation

Fotos von der Wanderung: