Schloss Meggenhorn

Unterwegs auf dem Waldstätterweg – Etappe 3 von Küssnacht am Rigi nach Luzern

Mein Waldstätterweg-Tippel geht in die nächste Runde. Etappe 3 unter die Füsse genommen auf der sich mystische Momente, Weitblick und Rückblicke in die »Belle Epoque« ergeben haben. Ob sich die Etappe lohnt können Sie hier nachlesen.

Region:Vierwaldstättersee, Zentralschweiz
Tour Datum:23.05.2021
Wandern Schwierigkeit:T1-T3 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala)
Wegpunkte:» Küssnacht Bahnhof – Allmig – Schlittenried – Wagenmoos – Gränzetürli – Meggen Friedhof – Meggenhorn – Luzern
Karten:Landeskarte 1:25 000, Blatt 1151 Rigi und 1150 Luzern
geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte
Zeitbedarf:ca. 4 Stunden
Aufstieg:ca. 250 Höhenmeter
Abstieg:ca. 350 Höhenmeter
Für Kinder:Badestellen am See, Wagenmoos-Weiher, Burgruine Neuhabsburg, Verkehrshaus der Schweiz
ÖV-Anbindung:SBB Bahnhof Küssnacht, SBB Bahnhof Luzern

Verwirrendes Küssnacht am Rigi

Der Bahnhof von Küssnacht am Rigi empfängt den Voralpen-Epress am Morgen mit sich lichtenden Regenwolken und ersten Sonnenstrahlen. Welch guter Start in den Wandertag. Der Wegweiser am Bahnhof sorgt dann aber erst einmal für Verwirrung. Er zeigt als allgemeine Richtung quer über einen Parkplatz. Der endet an den Geleisen, kein Weg, keine Unterführung, nichts. Also zurück, Karte konsultieren und die Unterführung am Bahnhof nutzen. Der Wanderweg führt auf der anderen Seite der Geleise auf einem Asphaltsträsschen stetig aufwärts. Hartbelag ist, wie in Etappe 1 und 2, auch in dieser Etappe nur all zu oft unter den Füssen zu spüren. Das ist schade und mindert den Reiz der schönen Etappe doch etwas.

Dafür entschädigt das Panorama. Linker Hand die Rigi, Ende Mai 2021 noch schneebedeckt. Voraus der Bürgenstock, er wird in einer späteren Etappe überwandert werden und auf den umgebenden Weiden grasen friedlich Kühe. Mit jedem Höhenmeter wird der Ausblick auf den Vierwaldstättersee schöner. Die Temperaturen sind mild – so darf es gerne sein. Vorbei an zwei Bauernhöfen geht es aufwärts. Endlich endet der Asphalt, ein Kiesweg führt weiter, sanft aufwärts dem Schlittenried zu.

Flachmoor Schlittenried

Nach dem sonnigen Aufstieg verschwindet der Weg im schattigen Wald des Schlittenriedes. Das Schlittenried ist ein Flachmoor von nationaler Bedeutung. Viele seltene Pflanzen und Tiere gedeihen hier, die Durchquerung ist einer der Höhepunkte auf dieser Etappe des Waldstätterweges. Der Weg mäandert förmlich durch das Ried, bei Nebel garantiert ein mystischer Ort.

Mitten im lichten Wald liegt der Wagenmoos-Weiher. Ein offenbar sehr beliebter Ausflugspunkt. Bei meiner Wanderung waren viele Familien und Biker am rasten, es roch sehr einladend von den vielen Feuerstellen um den Weiher. Verständlich, der Ort ist zauberhaft.

Die Friedhofquerung

Beim »Gränzetürli« verlässt der Weg den Wald und auch den Kanton Schwyz. Ab jetzt wird auf Luzerner Boden gewandert. Stetig abwärts geht es Meggen zu. Leider wechselt der Belag wieder zu Asphalt und auf dem Trottoir geht es hinter zum See. Es folgt eine doch eher spezielle Passage, der Weg quert nämlich den Friedhof. Diverse Bänke laden zur Rast, hoffentlich nicht zur letzten Ruhe…

Aber hier geht es dem Seeufer entlang weiter, an herrschaftlichen Villen vorbei zum Schloss Meggenhorn. Der Weg verläuft für kurze Zeit direkt am Seeufer. und quert den Schlosspark. Das Schloss Meggenhorn kann besichtigt werden und ein Bistro lädt zur Einkehr. Das Gebäude scheint sich aus einem Märchen hierher verirrt zu haben.

Einlaufen in Luzern

Es folgt der Abschluss dieser Etappe, in der offiziellen Broschüre zum Waldstätterweg schön als »Annäherung an die Stadt Luzern und Einmarsch über die Tourismusallee des 19. Jahrhunderts« beschrieben. Der Wanderweg folgt der Seestrasse, Hotels aus den grossen Zeiten des Tourismus in der »Belle Epoque« säumen die Strasse. So gesehen ist das Schloss Meggenhorn der Anfang oder das Ende dieser Prachtstrasse aus längst vergangenen Zeiten. Allerdings sind die glorreichen Zeiten schon lange vorbei. Der Verkehr quält sich die Strasse entlang, die Zufahrt nach Luzern ist chronisch verstopft. Und bei etlichen Hotels scheint die Zeit wohl endgültig abgelaufen zu sein. Da werden wohl demnächst die Bagger auffahren und die vergangene Pracht abreissen.

Vorbei an den Luzerner Touristenmagneten Verkehrshaus und Kappelbrücke erreicht der Wandernde den Bahnhof von Luzern und damit das Ende der dritten Etappe.

Fazit

Diese Etappe war keine grosse Herausforderung, hatte leider auch wieder zu viel Asphalt, bot aber viel schöne Natur. Ich bin gespannt auf die nächste Etappe.

Links:

Fotos der Wanderung: