Der Siblinger Randenturm

Die zwei Türme Randen-Wanderung

Der Randen ist eine Besonderheit. Geologisch gehört das Plateau zum Tafel-Jura. Das flache Plateau fällt zu allen Seiten steil ab und wird durch Täler in sieben Gebiete, die sieben Randen, unterteilt. Auf vier Randen steht ein Aussichtsturm, zwei davon wollen wir heute erklimmen.


Region: Randen, Klettgau, Schaffhausen
Tour Datum: 15.03.2015
Wandern Schwierigkeit: T2 (W1) – Wandern (siehe » Alpinwanderskala)
Wegpunkte: » Siblingen – Siblinger Randenturm – Randenhaus – Fünf Finger – Zelgli – Schleitheimer Randenturm – Beggingen
Karten: Landeskarte 1:25 000, Blatt 1031 Neunkirch; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte
Zeitbedarf: ca. 3 – 4 Stunden
Aufstieg: ca. 400 Höhenmeter
Abstieg: ca. 400 Höhenmeter
Für Kinder: Aussichtstürme, Feuerstellen und Spielplatz beim Siblinger Randenturm
ÖV-Anbindung: Bushaltestellen Siblingen und Beggingen

Steiler Aufstieg zu Beginn

Siblingen, im Klettgau am Fusse des Randen gelegen, ist der ideale Ausgangspunkt für unsere Wanderung über den Randen. Die Ortschaft ist mit dem Bus gut erschlossen und liegt ideal für den Aufstieg zum Siblinger Randenturm, unserem ersten Ziel. Zuerst geht es gemächlich aufwärts durch das Dorf, der Weg ist gut ausgeschildert. Der Turm lockt in der Ferne, hoffentlich verzieht sich der Hochnebel bis wir oben sind.

Das Ziel will regelrecht erobert werden, der Aufstieg ist ruppig und steil. Das ist typisch für den Randen. Seine Flanken sind steil und tief eingeschnitten. Etwas mehr als 300 Höhenmeter wollen auf kurzer Distanz bezwungen werden. Einmal oben angekommen, geht es aber nur noch sanft auf und ab.
Trotz Bise schwitzen wir. Bald schon wandern die ersten wärmenden Schichten auf den Rucksack, dampfend schreiten wir aufwärts. Der Nebel hält sich hartnäckig. Der lichte Wald liegt ruhig in der frühen Morgenstunde. Nur vereinzelt sind Vögel zu hören. Wir queren eine Strasse, mitten im Wald. Sie führt zum Randenhaus, einem Bauernhof und Wirtschaft. Später werden wir daran vorbei wandern.

Der neue, schwankende Turm

Das Fundament des Turmes blitzt durch das Unterholz, einige Schritte später sind wir oben angekommen. Ein kurzes Innehalten und der Turm wird erklommen. Der Nebel ist immer noch da und die Bise zerrt ordentlich an dem Turm. Der Holzbau, 2014 eröffnet, zittert und schwankt, die Gitterrost-Treppe ist nichts für ängstliche Naturen. Oben angekommen würde sich, bei strahlendem Sonnenschein, ein weiter Blick öffnen. Heute sehen wir gerade mal unseren Startpunkt Siblingen. Schade, der Wetterbericht lag daneben.

Am Fusse des Turmes liegt eine grosszügige Feuerstelle mit Spielplatz, nur wenig weiter liegt bereits die nächste Feuerstelle. Toll, an Familien wird im Kanton Schaffhausen gedacht. Liebe Touristiker, weiter so. Für unsere Würste ist es noch zu früh, wir ziehen weiter. Vorbei an umgestürzten Bäumen, folgen wir einem interessanten Waldlehrpfad.

Fünf-Finger im Schnee

Nach dem erneuten überqueren der schon bekannten Strasse, erreichen wir schon bald das bereits erwähnte Randenhaus. Die Wirtschaft ist gut besucht, doch wir wollen Würste über dem Feuer rösten, also weiter. Gleich neben der Wirtschaft liegt eine weitere grosszügige Feuerstelle. Auch die lassen wir links liegen und wandern weiter.

Der Nebel lichtet sich. Der Wald erwacht zum Leben, immer mehr Vögel zwitschern fröhlich ihr Lied. Mitten im Wald summt eine Hummel an uns vorbei. Fröhlich ziehen wir weiter und stehen plötzlich im Schnee. Mitten im Wald konnte er sich halten, der Weg ist auf weiten Strecken schneebedeckt. Lange wird er wohl nicht mehr liegen, die Bise ist merklich abgeschwächt und die Sonne wärmt.
Wir erreichen den Punkt 861, die »Fünf-Finger«. Der Punkt wird wegen der fünf sich kreuzenden Wege so genannt, treffend. Hier verlassen wir den Siblinger-Schlossranden und wechseln hinüber auf den Langen Randen. Schweigend stapfen wir durch den Schnee. Die Mägen knurren, bis zur Mittagsrast ist es nicht mehr weit.

Zelgli, Feuerstelle mit viel Platz

Wir lassen den Langen Randen hinter uns und laufen, eine private Waldhütte passierend, auf den Schlossranden zu. Am Fusse des Schlossranden liegt die Feuerstelle Zelgli. Die grosszügige Feuerstelle liegt sonnig am Rande einer grossen Lichtung. Die Lichtung ist sehr gross, mehrere Hubschrauber könnten problemlos nebeneinander stehen. Es gibt genügend Platz für Kinder und die beiden Feuerstellen sind von vielen Bänken mit Tischen umgeben.

Der Schleitheimer Randenturm und der steile Abstieg

Von der Feuerstelle ist es nicht mehr weit zum zweiten Turm unserer Wanderung, dem Schleitheimer Randenturm. Der Turm wurde 1909 erbaut und 1989 renoviert. Die zur Plattform führende Wendeltreppe hat 100 Stufen, leider auch aus Gitterrost. Die weite Sicht lohnt den Aufstieg. Leider hatte sich bei unserem Aufenthalt der Nebel nicht gänzlich verzogen. Unter dem Turm liegen die Reste der Randenburg, einer im 15 Jahrhundert aufgegebenen und verfallenen Burganlage. Der auf drei Seiten steil abfallende Felssporn und die weitreichende Sicht war ein idealer Ort für eine Feste. Der Turm wurde im 2. Weltkrieg übrigens als Beobachtungsposten der Fliegerabwehr benutzt.

Neben dem Turm befindet sich eine Freiluft-Wirtschaft. Von hier kann entweder nach Schleitheim oder Beggingen abgestiegen werden. Wir wählten den kürzeren, aber steileren Weg nach Beggingen. Achtung, der Weg ist ausgesetzt, ruppig und war bei unserem Abstieg stellenweise vereist. Den Abstieg wagen sollte man nur mit geübten und sicheren Kindern. Ansonsten besser den längeren Weg nach Schleitheim unter die Füsse nehmen.

Schweigend stiegen wir ab. Höhenkurve um Höhenkurve. Vorsichtig den Weg im Schnee suchend. Hinter dem Randengipfel liegt die Welt des Schattens. Düster war es in dem Wald und ruhig. Nur wenige Vögel zwitscherten hier ihr Lied. Dafür toste die Bise durch den Wald. Es knackte allenthalben im Unterholz.
Der schmale Weg mündet in einen breiten Waldweg. Zügig schreiten wir aus, verlassen den Wald. Vor uns liegt Beggingen. Das Ziel unserer Wanderung. Der Bus fährt stündlich zurück nach Siblingen. Randen, wir kommen wieder.

Links:

SBB-Fahrplan:

SBB|CFF|FFS

Fahrplan


Nach:
Siblingen, Am Stei
Datum: 16.03.15
Zeit: Abfahrt
Ankunft

Bahnverkehrsinformation

Fotos von der Wanderung: