Kolumne: Flurnamen – Sprichwörtlich am/im Arsch

Leser, welche vulgäre Sprache nicht mögen, sollten diese Kolumne meiden. Das ordinäre Wort für das menschliche Hinterteil wird nachfolgend mehrfach erwähnt. In einem Wanderführer (von einem seriösen, renommierten Autor) las ich kürzlich einen Bericht über eine Wanderung in der Churfirsten-Region. Und dass es dort einen Ort mit Namen “Arsch” geben solle. Kolumne: Flurnamen – Sprichwörtlich am/im Arsch weiterlesen

Kolumne: Lasst es rascheln!

Es herbstet. Gut, einverstanden. Momentan wintert es mehr. Aber offiziell haben wir noch Herbst. Und Herbst ist für Bäume der Befehl: Laub ab! Für Wanderer, Kinder und Tiere ein Segen. Für Gartenbesitzer und Gemeindeangestellte ein Graus. Mit Laub-Saugern und Bläsern wird dem Unrat zu Leibe gerückt. Verständlich in der Garageneinfahrt oder auf dem Plattenweg vor dem Haus. Aber im Wald? Auch da kommt die Unsitte offenbar immer mehr auf, dass auch die Waldwege “laubfrei” gemacht werden. [more]

FKK für den Wald

Ist das ein neuer Trend? Laubfrei. Ist das so etwas wie FKK für den Wald? Mir graust ob dem Gedanken. Aufgeräumte Wälder waren bis vor gar nicht langer Zeit noch voll im Trend. Damit der Borkenkäfer sich ja nicht vermehrt. Vorbei, vergangen. Der Wald darf wieder unordentlich sein. Aber nur der Wald. Auf den Wegen herrsche bitteschön Ordnung und Sauberkeit. Disziplin, liebe Bäume. Bitte werft eurer Laub nur auf die dafür vorgesehenen Lichtungen. Ja nicht auf die Wege.

Linzer Gegendtrend

Gut, dass jeder Trend sofort einen Gegentrend gebärt. Im Botanischen Garten der Stadt Linz gibt es seit Oktober einen “Laubraschelweg”. Ein Zitat aus der Pressemitteilung: “Der Duft von Herbstlaub und sein leises Rascheln lässt bei fast jedem von uns Kindheitserinnerungen wach werden. Leider bietet der Herbst in der Stadt selten die Möglichkeit, so in die Natur einzutauchen. Deshalb erfreut sich auch der Laubraschelweg im Botanischen Garten so großer Beliebtheit. ”

Jedes Jahr wird in Linz hauptsächlich Buchenlaub knöcheltief aufgeschüttet und lädt ein zum durchwaten, sich gegenseitig in Laub tauchen oder einfach leise hinhören. Also wenn ihre Gemeinde die Waldwege “laubfrei” räumt, dann übergeben sie den Verantwortlichen einfach die Pressemitteilung (hier zum Download). Weisen Sie engagiert auf den zwischensaisonalen USP (Unique Selling Proposition, Marketingfachchinesisch für einzigartiges Verkaufsangebot), des Laubraschelweges in der Gemeinde hin.

Jawohl, liebe Touristiker. Nach Hängebrücken, Klettersteigen, Leuchttürmen und Einkaufszentren in den Alpen kommen jetzt noch die Laubraschelwege. Aber Sie müssen der Erste sein…

Ihr Gerne-im-Laub-Raschler bis der erste Schnee kommt, Gregor A. Ambühl

Kolumne: Leuchtturm auf dem Oberalppass

“Die spinnen, die Sedruner”, würde Obelix wohl verärgert ausrufen, wenn er vom neuesten Streich der touristischen Visionäre gehört hätte. Am Freitag, 15. Oktober 2010 wurde der neue Gotthard-Tunnel durchbrochen. Einen Tag vorher ist auf dem Oberalppass ein zehn Meter hoher, holländisch aussehender Leuchtturm eingeweiht worden. Kolumne: Leuchtturm auf dem Oberalppass weiterlesen

Kolumne: Lungern-Schönbühl: Alp-Traum Mountain Star

Wahn oder Vision? Der Grat zwischen Genie und Wahnsinn ist bekanntlich sehr schmal. Ein 14-stöckiges Hotel mit 500 Betten, Eigentumswohnungen, Shopping-Center, Disco, Hallenbad und Event-Bereich, Vision oder Wahnvorstellung? Kommt darauf an, wo das Ding gebaut werden soll. Kolumne: Lungern-Schönbühl: Alp-Traum Mountain Star weiterlesen