Hochmoor Boningersee

Moosalp – Törbel: Abstieg mit Aussicht

Die Moosalp ist ein beliebter Ausflugsort für Motorradfahrer und Senioren. Oder umgekehrt. Aber auch Wanderer kommen nicht zu kurz. Eine Genusswanderung von der Moosalp über den Aussichtspunkt Stand hinab nach Törbel.


Region: Augstbordregion, Stalden, Moosalp
Tour Datum: 28.07.2013
Wandern Schwierigkeit: T2 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala)
Wegpunkte: » Moosalp, Stand, Bonigersee, Breitmattsee, Törbel
Karten: Landeskarte 1:25 000, Blatt 1308 St. Niklaus; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte
Zeitbedarf: ca. 2 Stunden
Aufstieg: ca. 80 Höhenmeter
Abstieg: ca. 650 Höhenmeter
Für Kinder: Wald beim Abstieg, versteckte Suonenreste
Restaurants: Moosalp und Dorbia auf der Moosalp, Weisshorn in Törbel
ÖV-Anbindung: Postautohaltestellen Moosalp und diverse in Törbel

Beliebte Alp und 4’000er in Reih und Glied

Die Moosalp ist beliebt. Am Wochenende herrscht jeweils Andrang und Hochbetrieb. Der Parkplatz ist regelmässig gefüllt und die Restaurants voll von hungrigen Motorrad- und Fahrradfahrern sowie Senioren. Wir sind mit dem Postauto von Törbel aus angereist. Nun streben wir zügig weg vom Trubel, hinein in die Einsamkeit.

Der Weg führt zunächst eben aus. Wir könnten ihm bis hinab nach Törbel folgen, aber ich empfehle unbedingt den Abstecher auf den Stand. Die kleine Hochebene, mitten im Wald gelegen, bietet und unvergleichliches 360°-Panorama. Der Aufstieg ist nicht lang und auch nicht sehr streng. Nur 100 Höhenmeter sind zu meistern. Und plötzlich steht man oben, verlässt den dichten Wald und wird von Berggipfeln fast erschlagen. In Reih und Glied stehen sie da. Bietschhorn, Weisshorn, Weissmiesch und wie sie alle heissen. Wunderbar.

Geschützte Seen

Der Abstieg zum Boningersee oder besser zu dessen verlandeten Überbleibsel ist kurz. Die Moorlandschaft steht unter dem Schutz des Bundes. Einmalige Pflanzen wachsen hier und seltene, dunkle Libellen haben hier ihren Lebensraum. Etwas weiter unten liegt ein weiterer See, der Breitmattensee. Er ist nicht verlandet und glänzt dunkel im Wald. Eigentlich erstaunlich, dass die alten Walliser diese Seen nicht angezapft haben. Schliesslich befinden wir uns in der trockensten Ecke der Schweiz. Und Wasser war und ist hier kostbar.
Unterhalb der Seen liegt die Alp Breitmatte. Hier gabelt sich der Weg. Zurück auf die Moosalp oder weiter abwärts, je nach Lust und Laune wählbar. Wir wählten den Abstieg und folgten dem linken Weg. Dichter Wald verschluckt uns, es ist dunkel und kühl – angenehm bei der Sommerhitze.

Kreuzung im Wald, im Bogen zurück

Mitten im Wald kreuzen sich die Wege. Wir halten uns scharf rechts und steigen ab in Richtung Törbel. Der Weg führt nun in einem grossen Bogen um den Stand herum zurück nach Törbel. Der dichte Wald bietet kaum Ausblicke, aber Einblicke. Mitten im Wald stossen wir auf verwitterte Überreste einer alten Suone. Wie alt die wohl sein mag?
Einzelne Suonen in diesem Gebiet sind älter als die Eidgenossenschaft. Und immer noch sichtbar. Würde man die alte Wasserleitung reinigen, sie könnte wieder in Betrieb genommen werden.
Der Weg führt nun beinahe „ebenen Fusses“ voran. Ab und zu öffnet sich im Wald eine Lücke und man kann ins Tal hinunter spähen. Etwas später passieren wir einen Rastplatz. Die Ruhebank ist perfekt aufgebaut, mitten in einer grossen Lücke im Wald. Vor der Bank fällt der Hang steil ab und weit unten ist die Vispa zu sehen.

Der Wald lichtet sich und vorbei an Ställen und einem Ferienhaus kommen wir zurück nach Törbel. Der Strasse entlang ist die nächste Bushaltestelle nicht weit, aber ich empfehle durch das Dorf zur Kirche abzusteigen und dort den Bus zu nehmen. Der Weg durch Törbel hindurch ist zwar stellenweise steil, aber das Dorf ist sehenswert. An jeder Ecke gibt es wieder etwas zu entdecken. Jahrhunderte alte Gebäude, enge Gassen. Ein Walliser Dorf wie aus dem Bilderbuch.

Diese Wanderung ist übrigens sehr gut mit der bereits publizierten Wanderung »Törbel – Embd – Moosalp« zu kombinieren.

Links:

SBB-Fahrplan:

SBB|CFF|FFS

Fahrplan


Nach:
Moosalp
Datum: 02.09.13
Zeit: Abfahrt
Ankunft

Bahnverkehrsinformation

Fotos von der Wanderung: