Gipfelkreuz auf dem Stockberg

March: Stockberg – Torwächter zum Wägital

Der Stockberg ist ausserhalb der March kaum bekannt. Auch mir war er, obwohl ich seit mehr als 20 Jahren in der March etliche Wochenende verbracht habe, völlig unbekannt. Stockberg? Das ist doch der Hügel hinter dem Ferienhaus. Mehr wusste ich nicht. Falls Sie ihn auch nicht kennen, der Stockberg liegt linker Hand; gleich am Eingang zum bekannteren Wägital. Von vorne betrachtet ein unscheinbarer Hügel. Man gibt ihm seine 1’212 Meter nicht. Und doch steht er dort, ein Trumm aus Nagelfluh und bewacht den Zugang zum Wägital. Wohlauf hinauf!


Region: Schwyz, March, Wägital
Tour Datum: 06.05.2011
Wandern Schwierigkeit: T2 – Wandern (siehe » Alpinwanderskala)
Wegpunkte: » Siebnen, Isenburg, Siebner Bann, Tostel, Stockberg, Siebnerschwändi, Port, Isenburg, Siebnen
Karten: Landeskarte 1:25 000, Blatt 1133 Linthebene; geo.admin-Karte: Digitale Wanderkarte
Zeitbedarf: ca. 4 Stunden
Aufstieg: ca. 500 (ab Siebnen Bahnhof 800) Höhenmeter
Abstieg: ca. 500 (bis Siebnen Bahnhof 800) Höhenmeter
Für Kinder: Tiere auf den Alpweiden
Restaurants: Kapelle Schwendenen, diverse in Siebnen
Feuerstellen: Auf dem Stockberg-Gipfel
ÖV-Anbindung: Bahnhof Siebnen-Wangen
GPS-Track:

Ferienhaus Müsli

Für einmal startet unsere Tour nicht an einem Bahnhof, sondern von einem Ferienhaus, dem Ferien- und Lagerhaus Müsli. Wunderschön oberhalb von Siebnen, im Weiler Isenburg, gelegen, autofrei und günstig. Der Parkplatz ist ca. 300 Meter entfernt, das Haus nur zu Fuss erreichbar. Unser Ausgangspunkt zur Wanderung auf den Stockberg. Vom Bahnhof Siebnen-Wangen müssen eine bis anderthalb Stunden Aufstieg bis zum Weiler Isenburg eingerechnet werden.
Vom Haus aus steigen mein munterer Sohnemann und ich zuerst hinauf auf die schmale Strasse, die den Weiler mit Siebnen verbindet. Ein kurzes Stück Asphalt muss gemeistert werden. Mit dem Wald wechselt der Belag, Kies dominiert die nächste Zeit. Gleich zu Beginn des Waldes führt ein erster Weg direkt auf den Stockberg. Achtung, dieser Weg ist extrem steil und rutschig. Wir wählen einen längeren, aber bequemeren Weg.

Durch die Bann von Siebnen und Schübelbach

Quer durch die Siebner Bann zieht sich der Weg. Der Wald ist urtümlich, feucht und angenehm kühl. Der Weg steigt nur langsam an und ist ideal zum Warmlaufen. Nach einem Bach, jetzt in der Schübelbacher Bann, zweigt der Wanderweg ab. 217 Höhenmeter bis zum Tostel sind zu meistern. Der Weg steigt forsch an und führt abwechslungsreich empor. Treppenstufen und Bäume zum Überklettern, federnder Waldboden und Rinderweiden dürfen gemeistert werden. Der Weg ist sehr gut signalisiert und gut unterhalten. Die sich immer wieder öffnenden Ausblicke lassen Grossartiges auf dem Gipfel erwarten.

Schlussgang Tostel – Stockberg

Tostel, eine Ansammlung von Alp- und Ferienhäusern, wird erreicht. Der Weg führt nun locker quer über die Alp. Vieh ist noch keines zu sehen, das kommt wahrscheinlich erst noch. Die breite Kiesstrasse endet in einem Wendeplatz und ein schmaler Fussweg führt weiter bergan Feuchte Wiesen werden auf Brettern überquert. Der Weg wird steiler und steiler, wir kämpfen uns hoch. Ein Gebäude kommt in Sicht, hat es da oben ein Restaurant? Endlich sind wir bei dem Gebäude angelangt. Kein Restaurant, nur eine Alp. Im Moment verweist. Der höchste Punkt ist nicht mehr weit, nur noch ein Katzensprung. Noch eine letzte Kurve, das Gipfelkreuz mit Ruhebank kommt in Sicht. Hinsetzen und Aussicht geniessen

Belohnung für die Sinne

Wunderbar. Grossartig und berauschend. Vor einem öffnet sich der Blick über Zürich- und Obersee, die March und Linthebene. Der Greifen- und Pfäffikersee sind gut zu erkennen, Bachtel und die Zürcher Oberländer Gipfel in Reih und Glied angetreten. Rechter Hand recken die Churfirsten neckisch ihre Gipfel empor und im Rücken schweift der Blick über das Wägital und die Glarner Alpen. Wieso war ich nicht schon früher hier oben?

Der Abstieg: »Chnüüschlotteri«

Nach dem obligaten Eintrag im Gipfelbuch und ausgiebigem Aussichtsgenuss geht es abwärts. Zurück zur Alp und weiter hinab zur Schwändelen. Knapp 400 Höhenmeter geht es im grossen Ganzen kurvenlos die Weiden hinab. Sohnemann springt wie eine Gämse abwärts in grossen und kleinen Sprüngen, ich gehe es ruhiger an. Keine Menschenseele begegnet uns. Irgendwann, ich habe unterwegs das Zeitgefühl verloren, sind wir unten. Der gefürchtete »Chnüüschlotteri« blieb aus. Wanderstöcken und ruhiger Gangart sei Dank.

Unser Weg führt uns nun der Strasse entlang zurück zum Ferienhaus Müsli. Wir entscheiden uns allerdings für einen kurzen Umweg über das Restaurant Kapelle. Kühles Bier und ein ordentlicher Coupe sind Belohnung und Ansporn für die Kehre. Im Schatten der Gartenwirtschaft blicken wir zurück auf den Gipfel und sind uns einig. Die Anstrengung hat sich gelohnt.

Der Weg zurück

Wie bereits erwähnt, führt das letzte Stück des Weges leider der Strasse entlang. Gute 30 bis 40 Minuten Asphalt. Umgehungsmöglichkeit: keine. Zufrieden treffen wir im Müsli ein, gerade rechtzeitig, um unser Abendessen auf der Terrasse bei einem wunderschönen Sonnenuntergang zu geniessen. Wanderer und Naturgeniesser, was willst du mehr?

Links:

SBB-Fahrplan:

SBB|CFF|FFS

Fahrplan


Nach:
Siebnen-Wangen
Datum: 23.01.12
Zeit: Abfahrt
Ankunft

Bahnverkehrsinformation

Fotos von der Wanderung: